Magazin – Im Briefinggespräch mit Kunden höre ich häufig etwas wie: „Und dann möchten wir auch noch in der Google-Suche ganz oben erscheinen“. Was unbedacht einfach erscheint ist in der Praxis extrem aufwendig, schließlich lässt Primus Google weit mehr als 200 Kriterien ins Ranking einfließen. Um es noch komplexer zu machen ändern sich die Kriterien in unregelmäßigen Abständen in Art und Gewichtung.

Spezialisierte Suchmaschinenoptimierungs (SEO)-Agenturen kümmern sich sieben Tage die Woche ausschließlich darum, Webseiten auf die erste Seite der generischen Google-Suche zu optimieren. Alternativ können auf Google Ads geschaltet werden, die im oberen und rechten Bereich des Suchergebnisses erscheinen. Anders als bei generischen Suchergebnissen zahlt der Werbetreibende pro Klick zwischen 5 Cent und mehreren Euros. Daher fallen Google Ads unter das Suchmaschinenmarketing (SEM) und sind dem Performance Marketing zuzuordnen.

Orientierung mit SEO-Periodensystem

Trotz der beachtlichen Anzahl an Kriterien, die Google in seine Bewertung der Webseiten im Netz einschließen lässt, ist es je nach Thematik möglich ins obere Drittel der Ergebnisse zu gelangen. Wie das funktioniert, erläutert das amerikanische Online Magazin Search Engine Land mit Sitz in Berkeley, nahe Richmond. Jährlich bringt das Magazin eine Art Periodensystem der wichtigsten SEO-Erfolgsfaktoren heraus:

On- und Off-The-Page Erfolgsfaktoren

Das SEO-Periodensystem zeigt, alle Erfolgsfaktoren lassen sich in On- und Off-The-Page Faktoren aufteilen. Je nach Relevanz werden diese mit einem Wert von 1 bis 3 gewichtet. Verstöße durch Manipulation eines Faktors führen übrigens zur Abwertung der gesamten Webseite.

On-The-Page beinhaltet alle Faktoren, die ein Seitenbetreiber selber kontrollieren kann, wie z. B. welche Inhalte werden veröffentlicht? Welche Keywords werden verwendet? Wie ist der Inhalt strukturiert? Wird eine saubere HTML-Programmierung angewendet? Off-The-Page Faktoren dagegen sind alle Faktoren, welche der Seitenbetreiber nicht direkt kontrollieren kann, wie z. B. wie oft seine Webseite im Web zitiert bzw. verlinkt wird.

Nachfolgend zähle ich die wichtigsten Faktoren des Periodensystems mit einer kurzen Erläuterung auf.

On-The-Page Faktoren

Cq: Content Qualität (+3)
Ein wichtiges Kriterium, dass direkt vom Seitenbetreiber beeinßlusst werden kann ist die Qualität der Inhalte einer Webseite.

Cr: Geeigneten Keywords (+3)
Ein Text sollte möglichst viele Keywords beinhalten, die zum Thema passen und häufig bei der Suchanfrage verwendet werden. Die Recherche nach den passenden Keywords kann sehr umfangreich sein.

Cw: Nutzung Keywords (+2)
Wie oben beschrieben, sollten die Keywords eingesetzt werden, gerne mehrfach, aber immer im sinnvollen Kontext.

Cf: Neue Inhalte (+2)
Google liebt neue, frische Inhalte, daher werden diese immer bevorzugt.

Cv: Kategorisierte Inhalte (+2)
Google kategorisiert Inhalte in Web, Bilder, News und Videos. Je reichhaltiger das Angebot der Webseite ist, desto häufiger taucht man in den einzelnen Kategorien auf.

Ac: Lesbarkeit für Crawler (+3)
Google crawlet jede Seite per Bot. Wichtig ist, dass der Crawler ohne Probleme über die Webseite laufen kann. Sie muss also immer erreichbar sein, darf kein Flash beinhalten, sollte viele interne Links, sowie eine Sitemap besitzen.

Ad: Vermeidung von Dubletten (+2)
Es sollte vermieden werden, Inhalte mehrfach auf einer Webseite zu veröffentlichen. Google muss in dem Fall herausfinden, welche Version die richtige ist und das mag die Suchmaschine nicht. Ordnung ist also wichtig!

Am: Mobil-freundlich (+2)
Die meisten Suchanfragen erfolgen inzwischen über mobile Endgeräte, daher werden Seiten die mobil optimiert sind von Google bevorzugt.

As: Seiten Geschwindigkeit (+1)
Seiten mit schnellerem Zugriff werden bevorzugt. Achtet also auf kurze Ladezeiten durch skalierte Bilder usw.

Au: Struktur der URLs (+1)
Gut ist, wenn die Ziel-URL Keywords beinhaltet, nach denen gesucht wird.

Ah: SSL-fähig (+1)
SSL-fähige Webseiten haben einen kleinen Vorteil.

Ht: HTML Title Tag (+3)
Die Nutzung von HTML Title Tags ist sehr wichtig. Nützlich sind hierbei relevante Keywords aus der zuvor erwähnten Keyword-Recherche.

Hd: Meta Description (+2)
Eine der ältesten SEO-Erfolgsfaktoren ist die Meta Description, welche im Google-Suchergebnis unter der blauen Headline dargestellt wird. Auch hier sollten relevante Keywords, gerne in bold erscheinen.

Hs: Strukturierte Daten (+2)
Technische Informationen können im Quelltext der Webseite hinterlegt werden, damit Google diese einfach für Ihre Suchergebnisse nutzen kann. Zum Beispiel technische Details einer Kamera. Dieser Faktor soll zukünftig noch höher gewichtet werden.

Hh: Header Tags (+1)
Header Tags wie „<h1>“, „<h2>“, usw. werden berücksichtigt. Hierbei ist die Verwendung von relevanten Keywords hilfreich.

 

Off-The-Page Faktoren

Ta: Primäre Quelle (+3)
Webseiten, die exklusive Inhalte besitzen oder als primäre Quellen anzusehen sind, werden bevorzugt.

Te: Engagement (+2)
Eine gute Verweildauer, eine gutes PI/Visitverhältnis wird positiv berücksichtigt. Der Einsatz von Google Analytics hilft Google dabei, diese wichtigen Werte in Erfahrung zu bringen. Daher ist auch der Einsatz von Analytics wichtig für das Ranking der Webseite.

Th: Historische Entwicklung (+2)
Google speichert Daten über eine Webseite und beobachtet, wie nachhaltig eine Webseite agiert.

Ti: Identität (+1)
Google ist daran interessiert die Autoren einer Seite zu kennen um die Qualität der Inhalte einzuschätzen. Grundsätzlich empfiehlt sich eine Verknüpfung zum Google + Account.

Lq: Qualität der Links (+3)
Bei externen Links ist die Qualität der Herkunft für Google interessant. Eine Verlinkung von einer großen Seite wie Wikipedia ist immer wertvoller als der Link von einem kleinen unbedeutendem Blog.

Ln: Quantität der Links (+1)
Auch die Anzahl der Links und der darüber generierte Traffic für eine Seite werden berücksichtigt.

Lt: Link-Text (+2)
Der Link-Text fließt ebenfalls in die Bewertung ein.

Pc: Herkunftsland (+3)
Nutzer aus dem gleichen Herkunftsland wie die Webseite bekommen bevorzugt nationale Empfehlungen.

Pl: Lokalität (+3)
Google geht bei der Herkunft sogar noch tiefer und bevorzugt regionale Suchergebnisse. Daher ist es durchaus sinnvoll eine Städte Toplevel-Domains einzusetzen.

Ph: Individuelle Historie der Nutzer (+3)
Google schaut sich die Nutzer Historie an um die Interessen des Nutzers zu kennen. Auf Basis dieses Nutzerverhaltens werden Suchergebnisse gewichtet. Hat der Nutzer bspl. eine Seite mit +1 markiert, wird ihm diese bevorzugt angezeigt.

Ps: Soziale Vernetzung der Nutzer (+2)
Google versucht auch die Interessen der über soziale Medien befreundeten Nutzer einfließen zu lassen.

Sr: Soziale Reputation (+2)
Nutzer die einen hohen Stellenwert in sozialen Medien wir Google + haben, werden vom Ranking positiv berücksichtigt. Eine Verlinkung eines solchen Nutzers ist mehr wert, als der Link eines Fake-Accounts.

Ss: Soziale Shares (+1)
Verlinkungen in sozialen Netzwerken fördern das Ranking mit einer einfachen Gewichtung.